Entwicklung einer alten Hofstelle in Dortmund zu 16 Mietwohnungen in Kooperation mit Jakob und Jonathan Schmalöer.
Planung und Realisierungszeitraum: 2023-2026.
www.hofkorte-dortmund.de
Arbeiten an der Bauwende
Im Rahmen meines Engagements zur Veränderung der Systematik des Bauens, weg von einer konsumistischen Einstellung, bei der Architektur betrachtet wird, wie ein Verbrauchsgegenstand, hin zu einem wertschätzenden Umgang mit dem einmal Hergestellten, zu dessen Entstehungsenergie, zu seiner Bedeutung für die städtische Identität, haben mein Sohn Jonathan und ich im Frühjahr 2023 eine Ausstellung im Baukunstarchiv gezeigt, die den Titel trug: Der doppelte Verlust. Die dort gezeigten Fotografien von durch Verwahrlosung und Abriss bedrohter Bausubstanz haben sich in der Folge allerdings lediglich als Anfang einer katastrophalen Menge von ähnlich gefährdeten Bauten herausgestellt, die wir nun gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Grundlagen des Entwerfens an der TU Dortmund von Matthias Ballestrem dokumentiert haben, um in Form eines Kataloges auf ihre Geschichte aufmerksam zu machen. Mit solch studentischen Aufgaben wird das Bewusstsein für eine Veränderung in der nächsten Generation der Planer und Planerinnen geweckt. Zukünftige Bauaufgaben müssen mit der Erkenntnis beginnen, dass unsere Städte im Wesentlichen gebaut sind und dass nur dort erneuert werden darf, wo es absolut unvermeidbar ist. Fast 100 seit Jahren vernachlässigte oder leerstehende, große Gebäude in Dortmund sind Beleg dafür, dass der Ruf nach 400.000 Wohnungen im Jahr zuallererst der Bestandertüchtigung gelten muss.